C'est comme ca! (So ist es!)

Nicolas Kemmer singt Chansons von Jâcques Brel. In französischer Sprache. Der Luxemburger Nicolas Kemmer, aus der frankophonen Haupstadt Luxembourg singt Chansons des frankophonen Belgiers Jâcques Brel. Luxemburger und Wallonen verbindet seit jeher eine besondere Beziehung. Und wenn manchmal Jâcques Brel auch in Flämisch sang, so singt Nicolas Kemmer Passagen von Brel in seiner Muttersprache: Luxemburgisch, eine Sprache, die auch in Belgien zuhause ist. "Amsterdam! Ne me quitte pas! Les bourgeois! .... ein spannender, emotionaler, explosiver Abend!!

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Chanson - Menü für Genießer

Nicolas Kemmer singt Brel im Kaffeehaus Hagen

Heilbronn - "Wie soll man den Liebhaber seiner Frau töten, wenn man bürgerlich, katholisch erzogen wurde?" Diesen und weitere Gewissenskonflikte, von Jâcques Brel notiert, gehören zu Nicolas Kemmers Brel-Abend. "C'est comme ca" im Kaffeehaus Hagen. So ist es, seit die Erde sich dreht, heißt es im gleichnamigen mitreißenden Zungenbrecher.
 

Seelenverwandtschaft - Für Liebhaber des französischen Liedes ist der Abend ein Chanson - Menü für Genießer. Kemmer schickt seinen in französischer Sprache vorgetragenen Titeln unterhaltsame Worte voraus. Er betrachtet Brel, den frankophonen Belgier, aus der Sicht des Nachbarn, verschafft sich, als Luxemburger, Zugang zu denen nebenan und erzählt dem Publikum seine Variante territorialer Wurzeln. "Ein Teil des belgischen Staates gehört sowieso zu uns", sagt Kemmer augenzwinkernd und erklärt die Sprach- und Seelenverwandtschaft. Kemmer ist nicht nur ein beeindruckender Musiker, sondern auch ein überzeugender "artiste", dessen Körpersprache rhythmisch begleitet, Schritt hält mit den Worten. Seine Stimme kreiert Stimmung: energisch, spöttisch, zänkisch, liebevoll.
 

Filterlos - Trotz des Duftes frisch gerösteter Kaffeebohnen in der Nase, steigt vor dem geistigen Auge des Zuhörers der filterlose Kettenrauch der 50er und 60er auf. "Je länger uns die Zeit begleitet, je mehr verdreht sie uns den Kopf" und "Für ein wenig Zärtlichkeit geb' ich dir die Zeit": Jâcques Brel stellt die Spießer ebenso in den Lichtkegel wie die Verwandtschaft, die vor seinem Sterbebett hin und her geht. Und sich fragt, "ist er noch warm oder ist er schon kalt?", unterdessen jedoch heimlich in den Schränken wühlt. Kemmer lässt die Melodie dazu fröhlich über die Tasten trippeln, Brel verabschiedet sich in heiterem Einklang, das Publikum mit kräftigem Applaus und der Forderung nach Zugabe.
 

von Rosa Speidel